Die Initiative funktioniert so, dass Schweizer NGOs oder andere Partner ihre Projektgesuche direkt beim solidariteau suisse - Sekretariat einreichen. Bevor diese auf der Webpage aufgeschaltet werden, begutachten die unabhängigen Wasserexperten von Aguasan umfassend die Projekte und geben ihre Zweitmeinung ab. Mit diesem Akkreditierungsschritt soll sichergestellt werden, dass die Projekte sowohl bezüglich Realisierung als auch Nutzen höchsten Nachhaltigkeits- und Qualitätszielen gerecht werden. Bei positiver Zweitmeinung wird das Projekt auf der Webpage publiziert. Gemeinden und Wasserversorgungen können so ein Projekt, welches Sie gerne finanziell unterstützen würden, auswählen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Gemeinden und Wasserversorger mit solidarit'eau suisse anderen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen können.
Projektunterstützung
Wasserversorgungen und Gemeinden können über solidarit'eau suisse ein Trinkwasserprojekt auswählen, das sowohl ihren Vorstellungen bezüglich Land, Grösse des Projekts und Anzahl der Begünstigten, als auch den finanziellen Möglichkeiten der Wasserversorgung / Gemeinde entspricht, und dieses finanziell unterstützen. Der Spendenbetrag ist im Prinzip frei wählbar. Die wesentliche Stärke dieser Initiative liegt darin, dass die Administrationskosten sehr gering sind bzw. der gesamte Betrag, der von den solidarit’eau suisse – Gemeinden gespendet wird, in ein konkretes Projekt fliesst. Die vergleichsweise sehr geringen Verwaltungs- und Promotionskosten werden von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) getragen.
Partnerschaft
Wenn Sie an einer intensiveren Zusammenarbeit mit einer Wasserversorgung / Gemeinde in einem Entwicklungsland interessiert sind, können Sie eine Partnerschaft aufbauen. Der Aufbau einer Public-Public Partnership wird vom solidarit’eau suisse - Sekretariat, den Aguasan Wasserexperten und den Globalprogramm Wasserinitiativen der DEZA bei all den verschiedenen Aspekten des Projektes (organisatorische, technische, Kommunikation und Fundraising) begleitet.
Seit Beginn der Initiative begeisterten sich bereits über 170 Gemeinden bzw. Wasserwerke für solidarit'eau suisse, wodurch über 5 Millionen Franken Spendenbeiträge für diverse Projekte eingesetzt werden konnten. Alleine im Jahr 2014 konnten durch die Spenden der solidarit’eau suisse Gemeinden und Wasserversorgungen über 300'000 Menschen in Entwicklungsländern zu sauberem Trinkwasser verholfen werden.
Die Korporation Sempach mit ihrer Wasserversorgung ist seit 2012 bei solidarit'eau suisse dabei und stolz darauf: Das solidarit'eau suisse-Schild ziert nun die Fassade des Seewasserwerks. Das Seewasserwerk wurde wegen der zunehmenden Wasserknappheit - mitunter durch das Bevölkerungswachstum hervorgerufen - erstellt und 1965 eingeweiht. Seither dient es als Wassergarant für verschiedene umliegende Gemeinden.
Sempach ist dankbar für diese Wasserquelle und zeigt sich deshalb solidarisch. Es unterstützt ein Projekt der Caritas in Somalia, welches zum Ziel hat zusammen mit der lokalen Bevölkerung Wasserversorgungen und Dorfschulen zu bauen.
Eine Partnerschaft zwischen Lausanne und Nouakchott (Hauptstadt Mauretaniens) wurde 2009 gegründet. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Aktivitäten geplant, um den Zugang der benachteiligten Bevölkerung zu Wasser zu verbessern. Lausanne leitet das Projekt und kann dabei auf die Unterstützung von 17 anderen Schweizer Gemeinden zählen.
Als Projektaktivitäten werden die Ausdehnung des Leitungsnetzes auf ein weiteres Quartier der Stadt, die Rehabilitierung kollektiver Wasserschwerpunkte, den Kauf von Zisternenwagen für die Versorgung der armen Quartiere sowie eine Sensibilisierungskampagne, welche verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Wasser beinhaltet, durchgeführt.