Die Schweiz wird oft als Wasserschloss Europas bezeichnet, sie verfügt diesbezüglich über riesige Reserven. Diesem Reichtum verdanken wir es, dass wir unseren Wasserkonsum nicht einzuschränken brauchen. Trotzdem ist es wichtig, mit der Ressource Wasser respektvoll umzugehen; dies betrifft vor allem auch den Schutz vor Verunreinigungen.
Ist Wasser sparen sinnvoll?
Der private Trinkwasserverbrauch macht nur rund 3,5% des virtuellen Wasserverbrauchs aus. Diese Dimensionen zeigen, dass dort angesetzt werden muss, wo es vielleicht nicht immer ganz so offensichtlich ist: Bei der Produktion von Nahrungsmitteln und Konsumgütern des Alltags, welche zu Ihrer Herstellung viel Wasser benötigen - meist in Regionen dieser Erde, welche weniger grosse Wasserreserven besitzen als wir.
Warmwasser sparen bringt's!
Beim Warmwasser sparen geht es weniger um die Ressource Wasser, als um die Ressource Energie. Das Aufheizen des Boilerwassers verbraucht rund 150 Mal mehr Energie als die Bereitstellung von Frischwasser. Ein bewusster Umgang mit Warmwasser spart deshalb Energie und Geld.
Die Kehrseite des Wassersparens
Die Einschränkung des Wasserverbrauchs kann ökonomisch trügerisch sein. Durch den hohen Fixkostenanteil der Wasserversorgungen kann der Wasserpreis pro Liter steigen. Zu kleine Durchflussmengen im Wasserversorgungsnetz bergen zudem hygienische Probleme: Die Verweildauer in den Rohren wird länger und die Qualität kann dadurch sinken. In solchen Fällen müsste das Verteilnetz regelmässig gespült werden.
Der Wasser-Fussabdruck ist das Mass für die Wassernutzung - er deckt sowohl die direkte Wassernutzung wie Trinken und Waschen als auch die indirekte Nutzung für die Herstellung von Waren und Dienstleistungen ab. Für die Schweiz beläuft sich diese Rechnung auf die riesige Menge von insgesamt 4'200 Liter pro Person und Tag.
Nur 18% des Wasser-Fussabdrucks wird jedoch innerhalb der Schweiz erzeugt, wobei die Produktion und der Konsum landwirtschaftlicher Güter vier Fünftel ausmachen. Die restlichen über 80% entfallen auf importierte Waren und Dienstleistungen. Stammen diese aus einer Region, in der es grosszügige Wassevorräte und ein gesundes Wassermanagement gibt, ist dies an sich nichts Schlimmes. Oft stammen aber solche Importe aus wasserarmen Gegenden mit nicht nachhaltiger Wassernutzung. Dadurch können einerseits massive ökologische anderseits aber auch wirtschaftliche und soziale Schäden entstehen.
Wasser-Fussabdruck einer Tasse Kaffee
Eine Tasse schwarzen Kaffees hinterlässt einen Wasser-Fussabdruck von 140 Liter. Das beinhaltet die Menge Wasser, die für das Wachstum der Kaffeepflanze, für das Ernten, Raffinieren, Transportieren und Verpacken der Kaffeebohnen, für das Verkaufen des Kaffees und schliesslich für das Aufbrühen der eigentlichen Tasse Kaffee benötigt wird.